Tigyplatz in St. Ilgen

Tigy-Platz in St. Ilgen

Die Gemeinde Tigy liegt im französischen Departement Loiret mit der Hauptstatt Orleans zwischen dem noch weitgehend naturnahen Fluss Loire und den Wäldern der Sologne. In den letzten 50 Jahren hat sich die Bevölkerung verdoppelt und beträgt heute rund 2200 Einwohner.

Trotz seiner dörflichen Struktur ist Tigy Kerngemeinde für die umliegenden Dörfer Sigloy, Neuvy en Sullias, Guilly und Vienne en Val und Ouvrouer les Champs. Tigy liegt etwa 30 Kilometer südöstlich von Orleans, der Hauptstadt des Departements und südlich von Jargeau. Die Gegend ist überwiegend agrarisch geprägt und Spargelanbaugebiet.

Das Loire-Tal zwischen Sully sur Loire und Chalonnes sur Loire gehört zu den Weltkulturerben der UNESCO.

In der südlich angrenzenden Sologne, die zu 63% bewaldet ist, ist neben der Jagd der Tourismus und die Teichwirtschaft seit dem frühen Mittelalter ein wichtiger Wirtschaftszweig. Bis zur Renaissance entstanden 4000 Teiche, von denen noch heute 2800 existieren und etwa 12.000 Hektar einnehmen.

Die Städtepartnerschaft zwischen St. Ilgen und Tigy hat ihre Ursprünge im 2. Weltkrieg: Während der deutschen Besatzung war eine Einheit des Heidel-berger Infanterie-Regiments 110 in Ouvrouer les Champs untergebracht . Die Feldküche mit dem Feldwebel Kurt Hess war im Hof der Familie Vappereau einquartiert. Der damals 13-jährige Sohn der Familie, Bernard Vappereau, wurde von Kurt Hess in der deutschen Sprache unterrichtet.

Erst im Jahr 1966 fanden sich die beiden wieder und aus der persönlichen Freundschaft entwickelte sich die Städtepartnerschaft St. Ilgen Tigy, die am 1. April 1970 von den damaligen Bürgermeister Herbert Ehrbar und Jacques de Moncuit und deren Gemeinderäte besiegelt wurde.

Die Partnerschaft zwischen St. Ilgen und Tigy wurde vom Land Baden-Württemberg als eine der aktivsten Städtepartnerschaften ausgezeichnet. Das „College“ in Tigy, was etwa der deutschen Realschule entspricht, unterhält freundschaftliche Beziehungen zur Geschwister-Scholl-Schule.